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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihre Finanzierungen für Klimaschutzprojekte auf 19 Mrd. EUR gesteigert; damit entfallen auf den Klimaschutz beeindruckende 30% der gesamten Darlehen, die die Bank im Jahr 2010 in der Europäischen Union (EU) vergeben hat.  Gegenüber 16 Mrd. EUR im Vorjahr ist dieser Anstieg erheblich. Damit unterstützt die Bank stärker als je zuvor ein nachhaltiges Wachstum und den Aufbau einer emissionsarmen Zukunft in Europa.

2010 erreichte das gesamte Darlehensvolumen der EIB 72 Mrd. EUR; davon wurden 63 Mrd. EUR in der EU und 9 Mrd. EUR in Drittländern bereitgestellt. Insgesamt wurden mit diesen Mitteln 460 größere Projekte unterstützt. Mit diesem Ergebnis passt die Bank ihre Tätigkeit an das wirtschaftliche Umfeld an und kehrt allmählich wieder auf das Niveau vor der Krise zurück.

Die EIB hat auch 2010 entscheidend zur wirtschaftlichen Erholung in Europa beigetragen. In den vergangenen drei Jahren hat sie ein zusätzliches Unterstützungspaket von 61 Mrd. EUR bereitgestellt – dies sind 11 Mrd. EUR mehr als ursprünglich geplant.  Von diesen außergewöhnlichen Anstrengungen profitierten vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ansonsten kaum Finanzierungsmöglichkeiten haben, sowie die wirtschaftsschwächeren Regionen in Europa.  In diesem Dreijahreszeitraum erhielten etwa 160 000 mittelständische Unternehmen Finanzierungsmittel der EIB.  In den wirtschaftsschwächeren Regionen wurden im gleichen Zeitraum 430 Projekte finanziert.

„Wir haben den Auftrag erhalten, die wirtschaftliche Erholung in Europa durch die Finanzierung von Projekten zu unterstützen, die sich positiv auf Wachstum, Innovation und Beschäftigung auswirken“, so Philippe Maystadt, Präsident der EIB. „Diesen Auftrag haben wir erfüllt, und wir sind sehr stolz auf unser Rekordvolumen bei Klimaschutzprojekten. Wir wollen zum Aufbau einer besseren und nachhaltigeren Zukunft beitragen. Dieser Wille steht hinter allem, was wir tun.“

Bei ihren Finanzierungen für den Klimaschutz legt die EIB nach wie vor den Schwerpunkt auf Projekte in den Bereichen Energie (erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz) und nachhaltiger Verkehr.

Der Bank ist es gelungen, den Anteil von Darlehen in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz an ihrem gesamten Finanzierungsbestand zu erhöhen. 2010 wurden mehr als 6 Mrd. EUR für Projekte im Bereich erneuerbare Energien und mehr als 2 Mrd. EUR für Energieeffizienz-Projekte zur Verfügung gestellt. Die nationalen Aktionspläne zur Förderung erneuerbarer Energien haben entscheidend dazu beigetragen, dass Projekte in diesen Bereichen realisiert werden konnten. Mit ihren Finanzierungen hat die EIB dabei alle drei neuen Technologien, d.h. Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse, unterstützt. Im Verkehrssektor leistet die EIB einen maßgeblichen finanziellen Beitrag zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen. 

In den Ländern außerhalb der EU stellte sie 2010 für Klimaschutzmaßnahmen 2 Mrd. EUR zur Verfügung.  In den nächsten drei Jahren wird die Bank umweltfreundliche Energieprojekte in diesen Ländern sehr viel stärker fördern können, da sie ermächtigt wurde, die Fazilität für Nachhaltigkeit und Sicherheit der Energieversorgung um 1,5 Mrd. EUR auf insgesamt 4,5 Mrd. EUR aufzustocken. Diese Aufstockung und das vorgeschlagene Klimaschutzmandat über 2 Mrd. EUR (der Vorschlag wird zur Zeit im Europäischen Parlament und im Rat erörtert) sind eine ausgezeichnete Basis für die Bank, um die EU bei der Umsetzung ihrer globalen Klimaschutzziele außerhalb Europas zu unterstützen.

In den kommenden Jahren wird die EIB die Umsetzung der Europa-2020-Strategie, die Klimaschutzziele und die Zusammenarbeit der EU mit Drittländern unterstützen. Die EIB wird weiterhin langfristige Finanzierungen und technisches Know-how zur Verfügung stellen. Sie plant außerdem, gemeinsam mit der Kommission neue Instrumente zu entwickeln, um in vorrangigen Sektoren wie Infrastruktur und KMU mehr Risiken übernehmen zu können.

2010 erzielte die Bank einen Jahresüberschuss von 2,1 Mrd. EUR.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen.

Ihre Hauptaufgabe ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen.

Dabei unterstützt sie nicht nur Projekte in den Mitgliedstaaten, sondern finanziert auch Investitionsvorhaben in künftigen Mitgliedstaaten und in Partnerländern der EU.

Die EIB nimmt umfangreiche Beträge an den Kapitalmärkten auf und vergibt daraus zu günstigen Konditionen Darlehen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Die Bank ist der größte supranationale Anleiheemittent, und sie erhält stets ein AAA-Rating. Dies ist auf die breite Unterstützung durch ihre Anteilseigner, die hervorragende Kapitalausstattung, die außergewöhnlich gute Qualität ihres Finanzierungsbestands, ein konservatives Risikomanagement und eine solide Mittelbeschaffungsstrategie zurückzuführen.

Klimaschutzprojekte betreffen die Bereiche Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Verkehr, Forstwirtschaft und Innovation (FEI) oder die Anpassung an den Klimawandel.  Für sie gelten strenge Kriterien in Bezug auf ihren Beitrag zum Klimaschutz. Die geprüften Aspekte betreffen die  CO2-Emissionen, die Energieeffizienz oder die CO2-Abscheidung.   Als Klimaschutzprojekte gelten nur Projekte, die besonders innovative Technologien einsetzen (z.B. unter Nutzung der Energieträger Sonne, Wind oder Biomasse).  Alternativ hierzu kommen auch Projekte in Frage, bei denen mindestens 50% der gesamten Projektkosten auf Maßnahmen zur Anpassung an Klimaänderungen entfallen.

 

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