Jump to Navigation

Alterswertfaktor

Bestandesbewertung

Der Bestandeswert (W) ist in erster Linie vom

  • Alter (m) des Bestandes abhängig. Weitere Faktoren sind
  • der Abtriebswert (A) gebildet aus der Differenz von Abtriebserlös und Erntekosten, wobei hier die sogenannte
  • Qualitätsziffer (Q) eine bedeutende Rolle spielt. Die Qualitätsziffer wird als erntekostenfreier Erlös in Euro je Erntefestmeter entweder im Alter m (Qm) oder im Alter U (Qu) des Bestandes verstanden (Durchschnittserlös/efm minus durchschnittliche Erntekosten/efm)
  • das Umtriebsalter (U) des Bestandes
  • der Bodenwert (B), im weiteren als Bodenverkehrswert verstanden (->der reale Preis in Euro/m²). Der Bodenertragswert (FAUSTMANN´sche Formel ) als Vorwert einer ewigen, periodischen, nachschüssigen Bodenrente kommt nicht zur Anwendung
  • die Verwaltungskosten (V) (als ewige, jährliche, nachschüssige Rente der kapitalisierten Verwaltungskosten , inklusive aller Gemeinkosten)
  • die Kulturkosten (c) sind die Kosten der gesicherten Kultur plus 1 bis 2 Jahre Pflege und Nachbesserung unter normalen örtlichen Verhältnissen nach Marktpreisen
  • und der interne Zinsfuß (p)

Der Bestandeskostenwert wird vom Alter 1 bis 40 Jahre verwendet und errechnet sich nach der Formel:

 

Der Bestandeserwartungswert könnte ab 40 Jahre bis U-20 zur Anwendung kommen. Die Formel lautet:

Sagl 1976 kommt hinsichtlich des Bestandeserwartungswertes zu folgendem Ergebnis: "Bei der Entwicklung der Alterswertfaktoren hat sich gezeigt, daß selbst bei Anwendung der internen Verzinsung die Berechnung der Bestandeserwartungswerte nur zufällig akzeptable Resultate in bezug auf die Forderung -Bestandeswerte ohne Unstetigkeiten zwischen 0 und Au bzw. zwischen c und Au- erbrachte. Aus diesem Grunde wurden Erwartungswerte bei der Bestimmung der Alterswertkurven nicht mehr berücksichtigt und diese nur mehr zwischen den gewichteten Kostenwerten (bis 40 Jahre) und Abtriebswerten (ab U-20) 'eingespannt'".

Der Abtriebswert wird ab ca. U-20 verwendet und errechnet sich aus der Differenz von Abtriebserlös und Erntekosten.

Der Alterswertfaktor
Alterswertfaktoren geben das Verhältnis des Bestandeswertes im aktuellen Alter a des Bestandes zum Wert des Bestandes im Alter U an. Wie schon angeführt, ist der Wert des Bestandes im Alter U mit dem Abtriebswert gleichzusetzen.
Also: Wie schon ausgeführt, errechnet sich der Bestandeswert von 1 bis 40 Jahren als Bestandeskostenwert und von U-20 bis U als Abtriebswert (Am), wobei die fehlende Lücke statistisch ausgeglichen wird. Die so entstandene Alterswertkurve ist nun Basis für die Entwicklung der Alterswertfaktoren.
Errechnet man also die Bestandeswerte aufgrund der angegebenen Vorgabe vom Alter 1 bis U (wobei dem Alter 0 die Kulturkosten zugrundegelegt werden), so ergibt sich eine mehr oder minder "ruppige" Bestandeswertkurve.
Um nun Bestandeswerte für jedes mögliche Alter zwischen 1 und U zu erhalten, mußte die Bestandeswertkurve statistisch ausgeglichen und durch eine geeignete Umformung und Gewichtung der Ausgangswerte zwischen den Kosten- und Abtriebswerten eingespannt werden. Man erhält eine Alterswertkurve als Modell (Polynom 4. Grades) und kann damit in weiterer Folge jeden beliebigen Bestandeswert innerhalb des Entwicklungsganges des Bestandes errechnen. Die so erhaltenen Bestandeswerte in Relation zum Bestandeswert im Alter U gesetzt, ergeben sodann den Alterswertfaktor und mit diesem wiederum können sodann Bestandeswerte für jedes beliebige Alter errechnet werden.



Book | by Dr. Radut