Forest managment planning in the Congo Basin Rainforests

Forest management planning in Congo Basin rainforests : a critical analysis of the state of art and design of a new planning system as a contribution to sustainable forest management

Forstplanung des Regenwaldes im Kongobecken : eine kritische Analyse des Wissensstands und Entwicklung eines neuen Planungssystems als Beitrag für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-71388
URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7138/

Please consider to read this article as well...

Kurzfassung in Deutsch

Tropische Regenwälder sind ein in vielerlei Hinsicht bedeutsamer Teil der auf der ganzen Welt zu findenden Waldökosysteme und ein bedeutendes Reservoir an biologischer Vielfalt (Biodiversität). Im zentralafrikanischen Kongobecken befindet sich der nach dem Amazonas zweitgrößte zusammenhängende tropische Regenwald der Welt. Sein durch Abholzung bedingtes Verschwinden stellt eines der größten aktuellen und weltweit wirkenden Umweltprobleme dar. Seit der UN Konferenz von Rio de Janeiro (1992) gibt es zahlreiche Initiativen und Bemühungen, die Wälder des Kongobeckens gemäß dem Leitbild der Nachhaltigkeit zu nutzen. Gemäß diesem Ansatz hat sich auch die vorliegende Arbeit zum Ziel gesetzt, mit Blick auf die Waldbewirtschaftung eine Balance zwischen den sozialen, wirtschaftlichen und umweltbezogenen Interessen herzustellen. Ihr Ziel ist es, die aktuelle Forstplanungssituation in Kamerun kritisch zu analysieren sowie ein völlig neues Planungskonzept vorzustellen.

Die in dieser Arbeit angewandte Vorgehensweise basiert auf einer gründlichen Analyse der relevanten Literatur und veranschaulicht einige Grenzen einer nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes im Kongobecken mit Schwerpunkt auf Forstplanung als Folge von unzulänglichen institutionellen Rahmenbedingungen und ineffektiver Forstplanungssysteme einerseits, einer unzureichenden Waldbewirtschaftungspraxis andererseits. Sekundäre Datenanalysen zeigen hier, dass sich die Forstplanung in den meisten Ländern der Welt im Wandel befindet. Aufgrund der Tatsache, dass die Regenwälder „gemeinschaftlich“ nutzbare Ressourcen („Common-pool resources“ in Englisch) sind, wird die Notwendigkeit deutlich, ein neues Konzept für die Forstplanung zu entwickeln. Zusätzlich zu dieser Literaturanalyse wurde versucht, die Forstplanung neu zu definieren. Darüber hinaus wurde als Ergebnis eines Diskussionsprozesses mit Experten (größtenteils Akademiker) ein neues und verbessertes Forstplanungssystem entwickelt und als „kombiniertes Planungssystem“ (KPS) vorgestellt. Bezogen auf das bislang noch theoretische KPS-Modell erfolgt die Ableitung von Kriterien für die Analyse der Forstplanungssituation in Kamerun. Das Resultat dieser Analyse bestätigt das theoretische KPS-Modell.

Zuletzt wird das kombinierte Planungssystem thematisiert, um die Schwachpunkte in der Forstplanung herauszuarbeiten. Das KPS-Modell ist in folgende Unterthemen unterteilt: Werte- und strategisches Subsystem, das Subsystem des institutionellen Governance sowie das Subsystem der taktischen Planung. Das Modell identifiziert wichtige Faktoren im sozialen, ökonomischen und Umweltbereich und verbessert die Implementierung und die Effektivität der Forstplanungsergebnisse, es vereinfacht den Planungsprozess, erleichtert die aktive Teilnahme der Akteure und ermöglicht das Management von Konflikten in einem dynamischen Prozess. Das KPS-Modell erweist sich in der vorliegenden Arbeit als ein innovatives Konzept und eine methodologische Weiterentwicklung der Forstplanung für die Region des Kongobeckens. Es trägt dazu bei, das Leitbild der nachhaltigen Waldbewirtschaftung praxisnah umzusetzen. Trotzdem wird angesichts der angesprochenen Grenzen des KPS-Modells deutlich, wie groß und komplex dieses Modell ist und wie die Herausforderungen, die in diesen Begrenzungen liegen, zukünftig angegangen werden müssen. Abschließend werden Empfehlungen gegeben, so dass durch Verfahrensregeln oder Richtlinien für die KPS- Implementierung die Modelle den Bedürfnissen der Forstplaner und anderer Forstplanungsakteure angepasst werden können. Darüber hinaus wird der weitere Forschungsbedarf abgesteckt, der sich in den folgenden zwei Kategorien gliedert: einerseits die Verbesserung der vorhandenen Ergebnisse, insbesondere zum gegenwärtigen KPS, andererseits Verbesserungen hinsichtlich der Implementierung und Anwendung des KPS in der realen planerischen Praxis.

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-71388
URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7138/

Kurzfassung in Englisch

Tropical forests are part of the world’s ecosystems and a significant reservoir of biodiversity. The Central African (or Congo Basin) region contains the second largest and still uninterrupted tracts of contiguous dense tropical rainforest area in the world, second in size only to the Amazon rainforest. However, their progressive disappearance constitutes one of the major environmental problems (deforestation and forest degradation) nowadays. Efforts around the world are focused on achieving sustainable forest management since the United Nations summit in Rio de Janeiro (1992), an approach that balances social, economic and environmental objectives. Within this framework, the aim of this thesis was to critically analyse the forest management planning situation in Cameroon, as well as to propose a new planning system.

The methodology applied consisted first of all of literature analyses to gain an overview and identify factors limiting the sustainable use of rainforests (with emphasis on forest planning) in the Congo Basin resulting from an inadequate institutional frame and ineffective forest management planning systems and practices. These secondary data analyses also demonstrated that forest management planning is currently in transition in most parts of the world. The need for the development of a new approach in planning arose due to the fact that the rainforests are common pool resources. Additionally, based on this analysis, a new definition of forest management planning was proposed and a new planning system called combined planning system (CPS) was then designed after its improvement through discussions with experts, mostly academics. In a next step the theoretical CPS model served as a basis for deducing criteria for an empirical and explorative study aimed at critically analysing of the forest management planning situation in Cameroon. The result of the analysis confirmed the theoretical setting of the CPS model.

Lastly, the combined planning system as a contribution to address shortcomings in forest management planning is described. The CPS model is divided into the already mentioned subsystems, namely the value and strategic subsystem, the institutional governance subsystem, and the tactical planning subsystem. This model identifies important social, economic and environmental factors which could improve the effectiveness of the planning outcome implementation, simplify the planning process, and facilitate active participation of relevant actors, as well as conflict management in a dynamic process. The CPS model is an innovative conceptual and methodological approach in forest management planning for the Congo Basin region which contributes to achieving sustainable use of the rainforests resources. However, there are also limits to the CPS model, which remain to be challenged. Therefore recommendations in form of guidelines for the CPS implementation are made making it possible to fine-tune the model to the demands of forest planners and other forest management planning actors. At the same time, there are recommendations for further research, to continue developing the CPS model designed and presented in this thesis and to test the application of the CPS model in the real world.

Document: PDF (~ 2MB): download